Verabschiedung von Stadtdekan Michael Thoma

RB Piper vor dem Augsburger Rathaus und Perlach
Bildrechte Ulrich Wagner und Kirchenkreis Augsburg

Der Gottesdienst zur Verabschiedung fand am Sonntag, den 9. Oktober um 15.00 Uhr in der St. Anna Kirche statt.

"Seine Zeit im Dekanat Augsburg sei eine kurze und zugleich intensive Zeit gewesen, die vor allem durch die Pandemie geprägt gewesen sei," so Thoma. "Daher konnte ich leider weniger intensiv mit Ihnen direkt ins Gespräch kommen, als ich mir das gewünscht hätte. Zugleich habe ich die Gottesdienste und die Besuche bei Ihnen sehr genossen. Ich danke Ihnen für alles Vertrauen, das Sie mir entgegengebracht haben und wünsche Ihnen auf diesem Weg Gottes Segen."

Regionalbischof Axel Piper würdigte den Dienst von Stadtdekan Michael Thoma vor zahlreichen Gästen aus der Stadt, wie folgt:

"Lieber Herr Stadtdekan Thoma, liebe Familie Thoma,

jetzt, im letzten Viertel des Jahres 2022 angekommen, erinnere ich an die Jahreslosung: Jesus Christus spricht: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen (Joh.6,37). Diese Losung hat, finde ich, an Aktualität und Trost im Laufe des Jahres noch gewonnen. In einem Jahr in dem sich zunehmend viele Menschen abgehängt und ausgegrenzt fühlen und Angst vor der Zukunft haben. Wie tröstlich zu wissen: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen. Dieses Jesuswort ist Zusage und beschreibt zugleich eine Haltung. Die Haltung Jesu und die der Menschen, die sich in der Nachfolge Jesu sehen: Eine seelsorgerliche Haltung, eine zuhörende, wertschätzende, den Konsens suchende, eine Haltung die integrativ wirkt, Menschen mitnimmt, hineinnimmt, statt auszugrenzen. Die Menschen ermutigt. Eine Haltung, die ich an Dir, lieber Michael, jederzeit wahrgenommen habe: Freundlich, ruhig, zugewandt, höflich, Teamplayer. Zuhörend, moderierend, wahrnehmend, den Konsens suchend. So erlebe ich Dich: Ein Seelsorger.

Aber das war und ist ja auch Deines: Die Seelsorge. Früher selbst aktiv im Rettungsdienst und der aktiven Notfallseelsorge, dann beauftragt mit der Notfallseelsorge im KKR München, dann zuständig für die Notfallseelsorge in Bayern Süd und schließlich ab 2012 Referent für Seelsorge und Beratung als Kirchenrat im Landeskirchenamt. Und nach den gut drei Jahren hier als Stadtdekan von Augsburg und Pfarrer an St. Anna geht es wieder zurück in die Seelsorgeabteilung des Landeskirchenamtes, nun zuständig für die Konzeptionsentwicklung der Altenheimseelsorge. Ein neues Arbeitsfeld und doch Dein Arbeitsfeld!

Jesus Christus spricht: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.  Dieses Jesuswort ist tröstliche Zuversicht geborgen und begleitet zu sein. Und es stellt uns, die wir uns als Christinnen und Christen verstehen, immer auch die selbstkritische Frage nach unserer eigenen Haltung. Die Frage, wie sehr wir unserem Gegenüber - auch in unseren Glaubensverschiedenheiten, Meinungsverschiedenheiten und manchmal auch notwendigen Kritik, das Gefühl von Respekt, Wert und Annahme vermitteln. Und wie ermutigend Menschen unter uns zu begegnen, die im Ringen um den richtigen Weg in unserer Gesellschaft, für unsere Kirche und auch für und im Dekanat und Gemeinde fair und konstruktiv und wertschätzend waren und sind. Die seien nicht vergessen, wenn Du mit Deiner Frau Sylvia, deinen großen Töchtern Annika und Florine Abschied nimmst, weg von der Annagemeinde und Stadtdekanat, weg aus der Stadt, sicher mit einem Gefühl von Enttäuschungen und Belastungen und auch Erleichterung und der verheißungsvollen Ahnung von Neubeginn. Am Ende Eurer Augsburger Zeit stehen keine Gewinner und Verlierer, sondern Erfahrungen und Lösungen, auf die wir alle neu bauen können. Gott gebe Euch und uns dazu seinen Segen, Kraft und Zuversicht, die auf der Zusage fußt: Jesus Christus spricht: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen."